Erfahrungsbericht XLETIX Challenge in Stadtoldendorf

von Lars am 08.11.2014

Erfahrungsbericht XLETIX Challenge in Stadtoldendorf

Bildquelle: Lennart Tietz

Das die XLETIX Challenge in Stadtoldendorf nicht mit Schlamm geizt, davon konnte sich Lennart Tietz mit seinen Freunden persönlich überzeugen. Seine Eindrücke von der XLETIX Challenge Stadtoldendorf schildert er im folgenden Erfahrungsbericht.

Autor: Lennart Tietz
Wir haben am 20.09.2014 an der XLETIX Challenge in Stadtoldendorf teilgenommen. Stadtoldendorf liegt zwar nicht in Ostwestfalen sondern in Niedersachsen, aber sei es drum. Dem Veranstalter scheint dieser Umstand auch aufgefallen zu sein, sodass das gleiche Event im nächsten Jahr auf XLETIX Challenge “Mitten in Deutschland” umgetauft wurde ;-) . Zunächst Grundsätzliches zum Ort des Geschehens: Der Mammut Offroad Park in Stadtoldendorf ist sehr gut zu erreichen. Wir sind aus Münster mit dem Zug angereist. Die Strecke vom Bahnhof bis zum Veranstaltungsort eignet sich auch gut als Warmlaufstrecke ;-) (ca. 2 Km). Ein bisschen mehr Ausschilderung wäre schön gewesen, es hat aber auch so mit ein wenig Suchen geklappt. Parkplätze waren anscheinend genug vorhanden und feste Toiletten gab es auch.

XLETIX Stadtoldendorf - Organisation vor Ort

Am Eingang wurden wir von sehr freundlichem und gut gelauntem Personal empfangen. (Dank freundlicher Unterstützung der Bahn kamen wir eine Stunde nach unserer geplanten Startzeit an.) Wir wurden dann problemlos in die nächste Startwelle hineingepackt. Zum Zeichen der tollen Hilfsbereitschaft und guten Stimmung bei den Helfern: Nachdem wir unser Leid mit der verspäteten Anreise geklagt hatten, wurde uns von einem der Helfer angeboten, dass er uns mit dem Auto mit zurück nehmen könne, da er auch in die Richtung müsse. Toll!!! Ansonsten lief auch alles reibungslos. Ein Umkleidezelt und eine bewachte Garderobe – Sachen reinwerfen und ab zum gemeinsamen Aufwärmen.

XLETIX Challenge Stadtoldendorf - Die Strecke

Junge, junge, junge! Wenn man sich eine Strecke für einen Schlamm-Hindernislauf malen dürfte, sie wäre wahrscheinlich “Kicki” gegen das, was der Mammutpark vorzuweisen hatte. Aber der Reihe nach: Angemeldet hatten wir uns für die 13 Kilometer Strecke. Da wir zwei Wochen vorher beim Tough Mudder in Arnsberg mitgelaufen waren (18 km), dachten wir uns, dass es ja so hart nicht sein kann. Uns wurde jedoch schnell klar, dass der Vergleich dieser beiden Events anhand der Streckenlänge hinken würde. Um in den Startbereich zu gelangen war, genau wie beim Tough Mudder, eine Holzwand (Berlin Wall oder wie man es auch nennen möchte) aufgebaut. Mit dem kleinen Unterschied, dass diese einen halben Meter höher war, sodass die ersten Starter bereits hier ihre Probleme bekamen. Der Start verlief, wie man das kennt, mit einem “Einheizer” vorne, der sich die Seele aus dem Hals schreit und noch mal die “Sicherheitsbestimmungen” runterbetet. Dann ging es also auf die Strecke. Die ersten ca. 2 Km ging es über Feld und Wiesen mit einem Eiswasserhindernis, einem über Taue zu erklimmenden Container, einem gegrabenen, abgedunkelten Kriechtunnel, in dem einem Nebelmaschinen ins Gesicht pusteten und zwei Containern, die mit Reifen befüllt waren. Alles schön und gut. Ab dann folgten aber knapp 10 Kilometer ohne festen Boden unter den Füßen! Das war wirklich enorm. Die Strecke, die abgelaufen wurde, wird normalerweise von Menschen mit ihren Jeeps befahren, die gerne mit Hilfe der Seilwinden und hunderten PS matschige Steigungen erklimmen. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass man an manchen Hindernissen (oder auch gerne zwischendurch auf der Strecke) bis zum Scheitel im Schlamm steckte.

XLETIX - Die Hindernisse

Auf der Strecke gab es für uns ein paar Hindernis-Highlights, wie zum Beispiel eine 10 Meter hohe und rund 30 Meter lange Rutsche, die nicht wie erwartet in einem Wasserbecken, sondern in einem Erdhaufen endete (ich hatte 3 Tage Nackenschmerzen, da ich meine geübte Wasser-Rutsch-Technik anwendete, die mich so schnell werden lies, dass ich etwas übers Ziel hinausschoss :-D). Sei‘s drum!

Einem der Hindernisse mussten wir uns leider geschlagen geben. XLETIX nannte dieses unscheinbar wirkende Höllengerät „Beasty Balance“. Dieses wundervolle Hindernis bestand aus einem Container, auf dem Holzbalken quer befestigt waren, die auf beiden Seiten etwa 3 Meter überstanden. An den Enden waren Taue befestigt, die es senkrecht zu erklimmen galt. So weit, so gut. Die eigentliche Schwierigkeit lag darin, dass die Holzbalken sehr tief waren, man also alle Mühe hatte, den Griff vom Seil an die Oberkante des Balkens zu bekommen, um sich dann auf diesen zu hieven. Nach zwei gescheiterten Versuchen, entschieden wir uns für die 15 Straf-Burpees, die allerdings von niemandem kontrolliert wurden. Vor Hindernissen erwähnenswert Schlange stehen war nur einmal angesagt. Das lag daran, dass die Kapazität einer einzigen Sprossenleiter zum Über-Einen-See-Hangeln doch sehr begrenzt ist. Hinzu kommt, dass die zu überwindende Hangelstrecke sehr, sehr weit war, was die Durchlaufzeit des einzelnen Teilnehmers dann auch noch sehr in die Länge zog. Hier werden sich die Veranstalter aber mit Sicherheit fürs nächste Mal etwas anderes überlegen.

Insgesamt wirkten die Hindernisse etwas mehr improvisiert als bei den, wie ich finde, sehr gut umgesetzten Tough-Mudder-Hindernissen. Manche Hindernisse waren für meine Bedürfnisse schlecht abgesichert. Zum Beispiel gab es bei Challenges, an denen Kletterhindernisse überwunden werden mussten, kein Stroh oder ähnliches, das den Sturz etwas abgedämpft hätte. Das hat einige Male ziemlich gekracht, wenn jemand in knapp 4 Metern Höhe den Halt verlor. Deshalb nur 4 Sterne für die Hindernisse. Die Auswahl und die Ideen, die hinter den Hindernissen stecken, waren jedoch klasse. Ein besonderes “Schmankerl” war, dass das letzte Hindernis eine mit Schaum gefüllte Hüpfburg (ohne Boden – beim Reinspringen aufpassen!) war. Da schmeckte das Bier im Ziel doch etwas seifig. Immerhin war man für die eiskalten (!) Duschen schon mal eingeseift.

Aufgrund unserer verspäteten Anreise und dem dadurch sehr zeitnahem Start fiel uns erst jetzt im Start-Ziel-Bereich auf, dass es sich noch um ein junges Veranstalterunternehmen handelt, das erst seine ersten Events veranstaltet. Starke Partner mit Marketingständen, wie bei renommierteren Veranstaltungen, waren nicht vorhanden. Es gab einen Bier- und einen Grillwagen. Partystimmung kam danach also nicht wirklich auf. Viel Party wäre bei uns nach dieser anspruchsvollen Strecke jedoch eh nicht mehr drin gewesen.
Das, in Verbindung mit der recht dünnen Verteilung von Streckenposten, wodurch im Verletzungsfall doch noch mal 1-2 Km zurückgelegt werden mussten, bis man einen „Offiziellen“ fand, der sich kümmern konnte, kostet den 5. Stern bei der ansonsten runden Organisation.

Fazit: XLETIX Challenge Stadtoldendorf

Die XLETIX Challenge Stadtoldendorf hat die Erwartungen für uns als Teilnehmer auf jeden Fall erfüllt. Gut gelauntes Veranstaltungspersonal, eine enorm anspruchsvolle Strecke, herausfordernde Hindernisse, ein frisch gezapftes Finisher-Bier und ein schickes “Challenge Completed”-Shirt, haben uns einen tollen Tag bereitet. Wenn dann mit wachsender Teilnehmerzahl auch das Drumherum wächst (After-Run-Party oder so), kann XLETIX auf jeden Fall mit den großen Veranstaltungen mithalten. Hier gelangt ihr übrigens zu allen Terminen der XLETIX Challenge.

PS: Ihr möchtet euren Erfahrungsbericht zu einem Hindernislauf auch auf Trophy Runners veröffentlichen? Dann meldet euch einfach unter folgender E-Mail bei uns: info@trophyrunners.de

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